Universität Heidelberg mit drei Nachhaltigkeitsprojekten bei „BWGreenLabs“ erfolgreich
Initiativen erhalten Fördermittel für neue Ansätze zur Ressourcenschonung im Wissenschaftsbetrieb
Drei Nachhaltigkeitsprojekte an der Universität Heidelberg erhalten eine Förderung im Rahmen des Ideenwettbewerbs „BWGreenLabs“, den das baden-württembergische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst ins Leben gerufen hat. Ziel dieser Initiativen ist es, Verbrauchs- und Entsorgungsdaten in ausgewählten Laboren der Universität systematisch zu erfassen. Langfristig soll so der Energie- und Ressourcenverbrauch im Wissenschaftsbetrieb deutlich reduziert werden. Die drei Projekte werden zunächst für den Zeitraum von einem Jahr mit Mitteln in Höhe von insgesamt rund 80.000 Euro gefördert.
Zu den für „BWGreenLabs“ ausgewählten Initiativen gehören Projekte des Institute for Molecular Systems Engineering and Advanced Materials, des Centre for Organismal Studies und des Zentralbereichs Neuenheimer Feld. Mit der Teilnahme an dem Ideenwettbewerb des Landes unterstreicht die Universität Heidelberg ihr Engagement für Nachhaltigkeit in der Forschung. Die Einrichtungen wurden bei der Antragsstellung vom Heidelberg Centre for the Environment und dem Rektorat unterstützt.
Das Vorhaben „Smart Green Labs – Datenbasierte Lösungen zur CO₂-Reduktion im Laborbetrieb“ wird am Institute for Molecular Systems Engineering and Advanced Materials (IMSEAM) unter der Leitung von Prof. Dr. Eva Blasco durchgeführt. Es zielt darauf ab, den Ressourcenverbrauch bei Arbeiten im Labor detailliert zu erfassen und auf Basis dieser Daten eine optimale Verringerung der damit verbundenen Emissionen an Kohlenstoffdioxid zu erreichen, ohne dass die Forschungsaktivitäten wesentlich beeinträchtigt werden. Das Team um Eva Blasco will eine Methodik entwickeln, die auf andere experimentell arbeitende Forschungseinrichtungen übertragbar ist, um damit einen allgemeinen Ansatz zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks im Wissenschaftsbetrieb zu schaffen.
Das Projekt „Gläsernes Institut – Transparente Ressourcennutzung durch digitale Dokumentation und Vernetzung“ ist am Centre for Organismal Studies (COS) angesiedelt. Prof. Dr. Suat Özbek und sein Team arbeiten an einer Plattform, die eine transparente, nachhaltige und gemeinsame Nutzung von Ressourcen innerhalb des COS ermöglicht. Durch eine zentrale und intuitiv bedienbare Softwarelösung sollen vorhandene Geräte, Chemikalien und biologische Reagenzien sowie die wissenschaftliche Infrastruktur digital erfasst, dokumentiert und für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am COS zugänglich gemacht werden. Ziel ist es, Ressourcenverschwendung zu vermeiden, doppelte Anschaffungen zu verhindern und die zentrumsinterne Zusammenarbeit zu fördern.
Die dritte erfolgreiche Initiative trägt den Titel „Analyse und Optimierung der Beschaffungswege im Hinblick auf anfallende Verpackungsreststoffe und deren ökologische Auswirkungen“. Dieses Transformationsprojekt an der Universität Heidelberg wird von Georg Maier, Verwaltungsleiter des Zentralbereichs Neuenheimer Feld, verantwortet und verfolgt das Ziel, die bei der Beschaffung von Verbrauchsgütern anfallenden Verpackungen in Piloteinrichtungen systematisch zu erfassen. Auf der Grundlage dieser Daten sollen Optimierungsmöglichkeiten für Beschaffungsprozesse unter Nachhaltigkeitsaspekten entwickelt werden. Der Zentralbereich stellt Labor- und Dienstleistungen für die Wissenschaft auf dem Campus Im Neuenheimer Feld zur Verfügung.
Der Ideenwettbewerb „BWGreenLabs“
Das Wissenschaftsministerium hatte den Ideenwettbewerb „BWGreenLabs“ erstmalig im März 2025 ausgeschrieben. Teilnahmeberechtigt waren Universitäten, Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sowie Duale Hochschulen mit Sitz in Baden-Württemberg. Jede Institution konnte bis zu drei Projektanträge einreichen. Die Universität Heidelberg erhält für alle drei Nachhaltigkeitsprojekte eine Förderung. Insgesamt hat das Ministerium 29 Vorhaben an 14 Hochschulen im Land bewilligt. Nach einer einjährigen Erprobungsphase sollen die drei besten Ansätze mit jeweils 100.000 Euro prämiert, an den jeweiligen Hochschulen umgesetzt und landesweit als Best-Practice-Beispiele bekannt gemacht werden.